 Präsentation der Biografie „Peter Kotauczek“

In der voll besetzten Sala Terena im Heiligkreuzerhof wurde am 2. Oktober die Biografie des Künstlers und BEKO-Gründers Prof. Peter Kotauczek vorgestellt. Eingeladen zu dieser Veranstaltung hatte die Universität für angewandte Kunst, an der Peter Kotauczek von 1984 bis 2000 in der Meisterklasse von Prof. Peter Weibel einen Lehrauftrag hatte. Durch das Programm führte der Autor Prof. Johann Günther.

Günther, der viele Interviews mit Peter Kotauczek geführt hatte, betonte, dass es gar nicht so einfach gewesen war, Informationen vom Porträtierten selbst zu bekommen. Die Gespräche mit Menschen aus dem Umfeld Kontauczeks seien da schon ergiebiger gewesen. Dennoch blieben etwa die Kindheit und Jugend in der Biografie weitgehend ausgespart. Kein Wunder, denn nach Ansicht von Prof. Kotauczek seien das Zeiten, die nichts zur bestehenden Person beigetragen hätten. Man sei das, was man aus sich gemacht hat.

Eine vielschichtige Künstler- und Unternehmerpersönlichkeit

Das Buch trägt den einfachen Titel „Peter Kotauczek“. Im Untertitel wird mit den Schlagworten Philosoph, Querdenker, Musiker, Maler, Schreiber,  Systemtheoretiker, Ingenieur versucht, der vielschichtigen und bunten Persönlichkeit Kotauczeks gerecht zu werden.

Besonderes Augenmerk legte Günther in seinen Ausführungen auf das Spannungsfeld zwischen Künstler und Businessman. Ist ein Geschäftsmann auch Maler, so werde er in der Regel als Manager, aber nicht als Künstler wahrgenommen. Das Malen – so die öffentliche Ansicht – sei sein Hobby. Peter Kotauczek hatte immer hart kämpfen und doppelt so viel arbeiten müssen wie ein „armer“ Maler, um Anerkennung als Künstler zu finden. Immerhin hat er es geschafft, rund die Hälfte seiner Bilder zu verkaufen. Kotauczek sieht sich selbst sehr stark als Künstler, denn auch das Managen sei für ihn eine künstlerische Disziplin. Folgerichtig rückte der Freya Verlag durch die Gestaltung des Buches als Bildband den künstlerischen Charakter in den Fokus.

Computer-Pionier

Peter Kotauczek war ein Computer-Pionier. Schon Ende der 60er Jahre sprach er von einem Computer für Jeden und Jede. Damals wurde er dafür belächelt, heute ist das längst Realität. Der Computer zieht sich durch alle seine Aktivitäten:

  • Er entwickelte und baute eine Malmaschine, mit der das größte Bild der Welt gedruckt wurde (Buch der Rekorde)
  • Die CALSI-Technik geht auf ihn zurück, sein künstlerisches Werk umfasst aber auch Öl- und Acrylbilder.
  • Viele virtuelle Bilder von ihm stehen im Internet, wie etwa in Second Life, wo er eine eigene Insel betreibt.

Seit kurzem komponiert Peter Kotauczek mit dem Computer. „Musik und Bilder liegen nahe beisammen. Beides strahlt nach außen und erzeugt Emotionen,“ so sein Credo. Im August 2017 wurde die Symphonische Dichtung „Dark Matter“ im Rahmen des Internationalen Chopin Festivals in Gaming uraufgeführt.

Permanente Unruhe und Innovationskraft

Peter Kotauczek ist ein unruhiger Geist, der laufend Innovationen anstößt und hervorbringt:

  • Er entwickelte ein Renn-Motorrad, mit dem der bekannte Rennfahrer Auinger auch WM-Rennen fuhr.
  • Er versuchte dem internationalen Phosphor-Engpass zu begegnen, indem er Überlegungen zur Phosphor-Gewinnung aus Kläranlagen anstellte.
  • Lakunarität: er baute verschiedene Gehhilfen um das Gehen der Menschen elektrisch zu unterstützen.
  • Er unterrichtete an der Universität für angewandte Kunst und an der Donau-Universität.

Launige Laudatoren

Vertreter aus dem Universitätsbereich, der Kunst, Wirtschaft und Musikszene schufen bei der Präsentation der Biografie mit kurzen Statements ein Mosaikbild der Persönlichkeit von Prof. Kotauczek.

Prof. Helmut Karner sprach in seinem Beitrag eine ebenfalls brandneue Biografie über Leonardo da Vinci aus der Feder von Walter Isaacson an. So manche Eigenschaft da Vincis könne man auch in der Person von Kotauczek erkennen. Leonardo sei ein „human genius“ gewesen, neugierig auf Alles. Seine große Stärke sei die spielerische, ja geradezu manische Neugierde gewesen. Er wollte einfach alles wissen. Seine Fähigkeit, die Trennlinie zwischen Realität und Imagination zu verwischen, war wichtiger Teil seiner Kreativität. Augenzwinkernd fügte Karner hinzu, er wolle Kotauczek mit diesem Vergleich nun wirklich nicht „unter Stress bringen“. Univ. Prof. Dipl. Ing. Dr. Hermann Knoflacher vom Club of Vienna wies auf den Bezug zu Rupert Riedel und das Engagement Kotauczeks im Club of Vienna hin.

Zum musikalischen Ausklang der Veranstaltung gab es das neue Stück „Dark Matter“ von Prof. Peter Kotauczek.

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