 Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen: BEKO unterstützt den AÖF

Gewalt an Frauen ist eine der häufigsten Menschenrechtsverletzungen weltweit. Die Vereinten Nationen schätzen, dass über 35 Prozent aller Frauen mindestens einmal im Leben Opfer sexueller oder physischer Gewalt sind. Auch Frauenhandel und Ehrenmorde sind vielerorts ein täglicher Begleiter für Frauen und Mädchen.

Auch in Österreich steht seit Ausbruch der Corona-Pandemie das Thema „Gewalt an Frauen“ im Rampenlicht: allein in 2021 wurden in Österreich bisher 28 Frauen ermordet. In den letzten 11 Jahren verzeichnete Österreich 319 Frauenmorde und 458 Mordversuche; etwa 90 Prozent davon wurden von Tätern aus dem unmittelbaren sozialen Umfeld (Partner, Bekannte, Arbeitskollegen etc.) begangen.

Die Wissenschaft schätzt, dass jede fünfte Frau, die in einer Beziehung lebt, Gewalt von seitens ihres Partners erfährt. Um Frauen, die aus Situationen häuslicher Gewalt fliehen, Unterstützung zu bieten, gibt es bereits seit 1978 Frauenhäuser in Österreich. Diese helfen Frauen und Kindern in familiären Gewaltsituationen, indem sie vorübergehende Wohnmöglichkeiten anbieten. Die Mitarbeiterinnen unterstützen unter anderem bei Behörden- und Gerichtswegen, Arbeitsplatz- und Wohnungssuche oder auch bei Schwierigkeiten mit Kindern oder dem Partner.

Um Frauen und Kindern in derartigen Notsituationen zu helfen, haben wir uns bei BEKO dazu entschieden, den Verein Autonomer Österreichischer Frauenhäuser mit einer Spende finanziell zu unterstützen und so einen kleinen Beitrag dazu zu leisten, dass betroffene Frauen und Kinder die Weihnachtsfeiertage in Sicherheit verbringen können.

Der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser

Der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (kurz: AÖF) ist ein Netzwerk aus 13 Autonomen Frauenhäusern in Österreich. Er wurde 1988 gegründet und ist Mitglied der Armutskonferenz, des österreichischen Frauenrings (ÖFR) sowie der Plattform gegen Gewalt in der Familie. Darüber hinaus fungiert der AÖF als Träger für das europäische Netzwerk WAVE (Women Against Violence Europe).

Zu den Aufgaben das AÖF zählt die Organisation von Treffen und Tagungen für Mitarbeiterinnen der Frauenhäuser aber auch die Presse-, Öffentlichkeits-, Informations- und Kampagnenarbeit. Der AÖF organisiert außerdem Seminare zum Thema Gewalt gegen Frauen, Gewaltpräventionsarbeit im Bildungsbereich, Grundlagenarbeit zu Gewalt an Frauen und Kindern sowie politische Arbeit, hier vor allem in der Gleichstellungspolitik.

Im Jahr 1991 richtete der Verein die Informationsstelle gegen Gewalt ein. Die Informationsstelle bietet etwa Statistiken über Betroffene und österreichische Frauenhäuser, dient als telefonische oder persönliche Anlaufstelle für Betroffene, vermittelt diese an Hilfseinrichtungen und organisiert Seminare zur Aus- und Fortbildung.

1999 wurde zusätzlich die Frauenhelpline gegen Gewalt eingerichtet, eine österreichweite telefonische Beratungsstelle zum Thema häusliche Gewalt, die Betroffene rund um die Uhr anonym und kostenlos berät.

25. November: Tag gegen Gewalt an Frauen

Jedes Jahr am 25. November findet der Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen statt. Der Hintergrund des Gedenktages ist die Geschichte der Schwestern Mirabal, die sich in der Dominikanischen Republik gegen die Trujillo-Diktatur stellten und daraufhin am 25. November 1960 ermordet wurden. Seit 1981 wird an ihrem Todestag weltweit auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht; 1999 machten die Vereinten Nationen den 25. November offiziell zum „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“.

Weiterführende Links:

https://www.aoef.at/
http://www.frauenhelpline.at/
https://www.wave-network.org/
https://www.frauenhaeuser-zoef.at/
https://www.bundeskanzleramt.gv.at/agenda/gewalt-gegen-frauen.html

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